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.Aber das ist keine Vermutung, sondern ein auf Erfahrung gestütztes Wissen.Eh bien, ich gestehe ein, dass ich den ersten Brief nicht so untersuchte, wie ich gesollt hätte.Er berührte mich sehr unangenehm – das ist aber auch alles.Die Polizei erblickte in jenem Schreiben lediglich einen dummen Scherz, wogegen es mich beunruhigte.Ich wusste, dass in Andover ein Mord passieren würde, wie es dann ja auch tatsächlich der Fall war.Zum damaligen Zeitpunkt war keinerlei Aussicht vorhanden zu erfahren, wer der Täter war.Mir stand nur die Möglichkeit offen, herauszufinden, welche Art Mensch er war.Dazu standen mir einige Hinweise zur Verfügung.Der Brief, die Art des Mordes, die Ermordete.Was ich zu ergründen versuchte, war: das Motiv für diesen Mord – das Motiv für den Brief an mich.»«Drang, aufzufallen», warf Clarke ein.«Ausgehend von einem Minderwertigkeitskomplex», fügte Thora Grey bei.«Gewiss, das waren zwei wesentliche Punkte, denen ich nachzugehen hatte.Aber warum mich einbeziehen, mich, Hercule Poirot? Wenn diese Briefe direkt an Scotland Yard geschickt worden wären, hätten sie doch weit mehr Aufsehen erregt.Noch besser: Sie an eine Zeitung schicken! Eine Zeitung hätte vielleicht den ersten Brief unbeachtet gelassen; aber sobald einmal der zweite Mord, wie angekündigt, stattgefunden hätte, wäre eine Pressekampagne sondergleichen aufgezogen worden.Warum also Hercule Poirot? Aus persönlichen Gründen? Aus dem Brief ging, wenn auch sehr verschleiert, eine gewisse Abneigung gegen Ausländer hervor, aber das vermochte mich nicht hinreichend zu überzeugen.Dann traf der zweite Brief ein, gefolgt vom Mord an Betty Barnard in Bexhill.Damals wurde klar, was ich längst vermutet hatte, dass die Mordtaten in alphabetischer Reihenfolge verübt wurden; aber auch das war für mich noch keine Antwort auf die wesentlichste Frage: Warum musste ABC diese Morde begehen?»Megan Barnard setzte sich gerade auf.«Gibt es nicht so etwas wie… wie Blutdurst?», fragte sie.«Richtig, Mademoiselle, sehr richtig.Das gibt es.Mordgier, die Freude am Töten.Aber diese Erklärung passte wieder nicht zu den übrigen Gegebenheiten des Falles.Ein Wahnsinniger, der Freude am Morden hat, geht im Allgemeinen darauf aus, möglichst viele Opfer umzubringen.Darin liegt seine Besessenheit.Und zu diesem Zweck versucht er, seine Taten tunlichst zu verbergen, nicht, sie in großem Stil publik zu machen.Wenn wir die vier Toten näher betrachten – oder sagen wir drei von ihnen, denn ich weiß eigentlich nicht viel über Mr.Downes oder Mr.Earlsfield –, dann fällt uns auf, dass der Mörder, wenn er es gewollt hätte, sie hätte umbringen können, ohne dass der geringste Verdacht auf ihn gefallen wäre.Franz Ascher, Donald Fraser oder Megan Barnard, möglicherweise auch Mr.Clarke – das wären die Hauptverdächtigen gewesen, sofern sie nicht ihre Unschuld hätten beweisen können.Niemand hätte an einen unbekannten blutrünstigen Mörder gedacht! Warum also hielt es der Mann für nötig, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken? Warum fühlte er sich bemüßigt, bei jedem Leichnam einen ABC-Fahrplan zurückzulassen? Liegt vielleicht darin die Erklärung für seine Taten? Irgendein Komplex, der mit diesem Fahrplan in Verbindung steht?Dieser Punkt schien mir lange Zeit vollkommen undurchsichtig.Es konnte doch ganz gewiss nicht Großmut sein, und ebenso wenig ein Zurückschrecken davor, dass ein Unschuldiger für die Untaten zur Rechenschaft gezogen werden könnte!Und obwohl ich diese wichtigen Fragen nicht beantworten konnte, spürte ich, dass ich Schritt für Schritt den Mörder besser kennen lernte.»«Inwiefern?», fragte Donald Fraser.«Nun, erstens erkannte ich, dass sein Verstand ausgesprochen systematisch funktionierte.Seine Verbrechen genau nach Alphabet zu ordnen, schien ihm ungemein wichtig zu sein.Andererseits schien er in der Auswahl seiner Opfer keinerlei Gesetzen zu folgen.Mrs.Ascher, Betty Barnard, Sir Carmichael Clarke – drei Menschen aus völlig verschiedenen Lebenskreisen.Auch bezüglich Geschlecht und Alter war nirgends ein Zusammenhang zu entdecken, und gerade das berührte mich merkwürdig.Wenn ein Mensch so skrupellos mordet, dann schafft er meistens jemanden beiseite, der ihm in irgendeiner Weise im Wege steht.Aber das alphabetische Vorgehen bewies, dass diese Folgerung auf unseren Fall ebenfalls nicht zutraf.Dann gibt es eine andere Art von Mördern, die sich auf Typisierung ihrer Opfer festlegen – und zwar meistens Vertreter des anderen Geschlechts töten.Im Vorgehen ABCs fiel mir also vor allem eine gewisse Zufälligkeit auf, die mit seinem sonst so schematischen Planen in Widerspruch zu stehen schien.Ich verlegte mich darauf, rein gefühlsmäßig dem Wesen dieses ABC näher zu kommen.Er ist ganz bestimmt ein – wenn ich mich so ausdrücken darf! – Mensch mit einem Fahrplanhirn.Das sind Männer viel häufiger als Frauen.Kleine Buben haben an Eisenbahnen mehr Freude als kleine Mädchen.Also konnte diese Vermutung auch darauf hinweisen, dass ABC in seiner geistigen Entwicklung irgendwie stehen geblieben war, dass er in mancher Hinsicht noch sehr jungenhaft reagierte [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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