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.6 Für Robby und Pat in ihrer großen Liebe ist dasGanze »so schlecht gemacht, daß es nicht zu Ende seinkann«.(S.376) Aber es geht zu Ende, und weil es zu Endegeht, bleibt nur die vorübergehende Teilnahme an kostbarenEinzelheiten des unverstandenen und somit sinnloserscheinenden Ganzen.Als Pat auf den »Busch gelber Rosen neben ihrem Bett«verweist und fragt, ob denn »das auch schlecht gemacht« sei,erwidert Robby:Das ist es ja gerade.Die Einzelheiten sind wunderbar,aber das Ganze hat keinen Sinn.Als wenn es von einemgemacht ist, dem auf die wunderbare Vielfalt des Lebensnichts anderes eingefallen ist, als es wieder zu vernichten.(S.376) Pat antwortet: »Und es wieder neu zu machen.« Robby,in seinem Schmerz, kann das Argument vom Werden undVergehen nicht akzeptieren, darin kann er »den Sinn nicht«erkennen: »Besser ist es dadurch bis heute nicht geworden.«-568- Pats Widerspruch beendet diesen Dialog: Doch Liebling.mit uns, das hat er schon gut gemacht.Besser ging's garnicht.Nur zu kurz.Viel zu kurz.(S.376) Pat akzeptiert dasWunderbare der »Einzelheiten« und ihre zeitlicheBegrenzung.Der unausweichliche Tod läßt sie Trost findenin dem Gefühl des Geschenks der großen Liebe.Bei Robby,der überlebt, der überleben muß, bleibt die Leere, dieTrauer, die jedes Ende einer Liebe hinterläßt, wie die letztenSätze des Romans zum Ausdruck bringen:Ich konnte nichts tun als leer dasitzen und sie ansehen.Dann kam der Morgen, und sie war es nicht mehr.(S.383)Gewidmet ist der Roman »J.R.Z.«, das ist Jutta Remarque-Zambona, die erste Ehefrau Remarques (Heirat 1925,Scheidung 1930).Weitere Spekulationen über Bezüge desRomans auf Remarques persönliche Liebesgeschichte undihr Ende durch Scheidung möchte ich mir ersparen.6aII.PatUnter dem Titel Pat hatte Remarque bis zum Januar 1933eine komplette Reinschrift des Romans erstellt, der dannerst 1936/ 38 unter dem Titel Drei Kameraden erschien.7 EinBrief von Lotte Preuß an Remarque vom 30.1.1933 belegt, daßer diese Fassung zur Lektüre, vermutlich im Freundes- undBekanntenkreis, weitergegeben hatte.In dem Brief heißt esu.a.:.ich habe beim Lesen geheult, ich habe beim Schreibengeheult.Ich wollte nicht, weil die Augen noch sehr kranksind, aber ich mußte.Ein schönes Gedicht  der schönsteLiebesroman, den ich kenne.8 In einer Inhaltsangabe zu-569- seinem »neuen Roman« (vermutlich zu datieren auf 1930/31)schreibt Remarque zu Beginn:Der Roman spielt in der Gegenwart.Er berichtet ein StückLeben von jungen Menschen unserer Zeit; von Menschenalso, die schon oft etwas aufgegeben und neu begonnenhaben; Menschen, die hart um ihr Dasein kämpfen müssen;Menschen ohne Illusionen, die aber wissen, daß derKamerad Alles und das Schicksal nichts ist.Der Schlußabsatz dieses Textes lautet:Das Zusammensein zwischen Robert und dem Mädchen[im Sanatorium] steigert sich jetzt zu einer großen, fastunwirklichen Liebe, die tapfer alle Angst verbirgt.Er hat dasGefühl, daß erst jetzt Alles in Wahrheit beginnt  jetzt wodas Mädchen stirbt.Todesscenen.Begräbnis.Heimkehr.Zusammenbruch.Flucht an die See, in das Haus, wo beide im Sommergewohnt haben.Eines Tages erscheint Köster bei Robert.Erist beim Rennen gestürzt  sein Fuß ist steif  seine Karrierebeendet.Beide sind ohne Arbeit  aber sie klagen nicht  siesehen sich an.Ohne viele Worte gehen sie in das Lebenzurück  in den Kampf  geschlagen  aber nicht vernichtet,ohne Hoffnung, aber ungebrochen, mutig und ohne Furcht wieder Soldaten in der großen Armee des Lebens.9 DieReinschrift Pat endet mit der Ankunft Kösters.In DreiKameraden bildet der Tod Pats den Schluß.DieUmarbeitung von Pat in Drei Kameraden fand ihrenAbschluß mit der Vorlage des Druckmanuskripts an denVerlag im Frühjahr 1936.10 Metro-Goldwyn-Mayer inHollywood bereitet eine Verfilmung des Romans bereits ab1936 vor.11Es würde zu weit führen, die Unterschiede von Pat und-570- Drei Kameraden in diesem Nachwort im einzelnendarzulegen.12Herausgegriffen seien nur zwei Aspekte:1.Remarque stellt in Pat den direkten inhaltlich-thematischen Anschluß an Der Weg zurück herI3 und hebtdamit den Trilogie-Charakter von Im Westen nichts Neues,Der Weg zurück und Pat hervor.Dazu heißt es im Entwurfeines Vorwortes zu Pat: »Das vorliegende Buch ist das dritteund letzte einer Reihe.Es hat im Grunde das gleicheThema; die Frage, die in den ersten beiden Büchern fürHunderttausende gestellt wurde, kehrt hier wieder für eineneinzigen Menschen.Es ist die Frage des Lebens und desTodes; die Frage: warum?«142.Der Tod von Gottfried Lenz wird in Pat nicht alspolitischer Mord dargestellt, sondern als Unfall in einempanikartigen Gedränge, in das ein (Polizisten-)Schuß fällt.Damit fehlt in Pat das Motiv der Rache und ihreAusführung, die in Drei Kameraden eine wesentliche Rollespielt.Insgesamt kann man wohl sagen: Einerseits stelltRemarque in Drei Kameraden eine schärfere Zuspitzung derpolitischen Situation im Hinblick auf den heraufziehendenFaschismus her (zum Zeitpunkt der Überarbeitung war dieMachtergreifung erfolgt, und Remarque lebte im SchweizerExil).D.h., es erfolgt eine deutliche Verlagerung desZeithorizonts aus den ersten Nachkriegsjahren im Anschlußan Der Weg zurück in den Zeithorizont einer zugespitztenKrisensituation Ende der 20er/Anfang der 30er Jahre.Andererseits stellt Remarque die Utopie derLiebesgeschichte einer immer verzweifelteren politischenSituation gegenüber, d.h., er beendet den Roman mit demTod Pats.Der Hinweis auf die Fortführung des Kampfes»als Soldaten in der großen Armee des Lebens« (s.oben) ist-571- weggelassen.In Deutschland, so könnte man schlußfolgern,scheint für Remarque der Kampf entschieden zu sein [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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